Azubiclub

Ein eigener Club für Servicehelden

Mit dem IHK-Azubiclub und der Azubicard kann sich der Berufsnachwuchs

besser vernetzen und bekommt Vergünstigungen.

Memmingen An diesem Abend im Memminger Kulturzentrum Kaminwerk haben die Auszubildenden die Industrie- und Handelskammer von einer anderen Seite kennengelernt. „Oft nimmt man uns ja nur durch die  Prüfungen wahr“, sagte Dr. Petra Löwenthal, Vorsitzende des IHK-Ausschusses für Freizeitwirtschaft. Sie eröffnete einen Abend, der bei den Jugendlichen gut ankam: Die österreichische Band Supervision verbreitete Stimmung und ein Buffet zu ihren Ehren ließ keine Wünsche offen.


Hintergrund der Feier war ein neues Angebot der IHK. Durch den Club „Die Servicehelden“ haben Auszubildende in der bayerisch-schwäbischen Freizeitwirtschaft in Zukunft die Möglichkeit, sich besser zu vernetzen. Das Angebot ist ein Baustein einer Qualitätsoffensive, bei der bereits die besten Ausbilder der Branche ausgezeichnet wurden. Im Fokus stehen die 13 dualen Ausbildungsberufe der Freizeitwirtschaft, wie etwa Koch/Köchin, Veranstaltungskaufmann und -frau sowie Fachkraft im Gastgewerbe. Zudem bekommen die Mitglieder die Azubi-Card, die ihnen Ermäßigungen bei Hotelübernachtungen, bei Restaurantbesuchen oder anderen Freizeitangeboten bringt.


Das Potenzial für den Club „Die Servicehelden“ liegt bei rund 1700 Nachwuchskräften. Einer von ihnen ist Marten-Niklas Ostenrieder (Koch). Er kann sich gut vorstellen, den vergünstigten Eintritt zum Beispiel in einem Freizeitpark in Anspruch zu nehmen. „Als Azubi hat man schließlich nicht so viel Geld“, sagte er, nachdem er eine der ersten Karten erhalten hatte. 240 Azubi-Cards sind nun beim offiziellen Projektstart ausgegeben worden. „Innerhalb kürzester Zeit kamen Rückmeldungen von 61 Betrieben“, sagte Löwenthal.


Auf diese Weise würden die Unternehmen ihren Auszubildenden „dankeschön“ sagen. Warum das so wichtig ist, sagte Cora Bethke-Frank vom Parkhotel Frank in Oberstdorf am Rande der Veranstaltung: „Es gibt so viele tolle junge Leute, die den Menschen gerne dienen und ihnen eine Freude machen. Es ist wichtig, ihnen Wertschätzung zurückzugeben.“


Das kommt bei den Nachwuchskräften gut an. „Sofort aus über 60 Vergünstigungen auswählen zu können, ist schon gut“, sagte beispielsweise die angehende Hotelfachfrau Sabrina Gromer. Schließlich nehme man ja ohnehin nur eine Handvoll Angebote wahr. Ihre Chefin Beate Bruchmann vom Schloss Lautrach im Unterallgäu beteiligt sich an der Aktion, um den jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, bereits während ihrer Ausbildung einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Einig sind sich die teilnehmenden Unternehmer darin, dass ihre Branche hohe Anforderungen an die Auszubildenden stellt. Aufgrund schwieriger Arbeitszeiten und hoher Erwartungen der Gäste müsse ihr Privatleben oft zurückstehen. Der Club „Die Servicehelden“ ist nun ein Weg, ihnen die Vorteile der Branche zu zeigen.






Erschienen im Oktoberheft 2013 der Bayerisch-Schwäbischen Wirtschaft